FORL bei Katzen: Symptome, Kosten und Lebenserwartung im Überblick

FORL bei Katzen

FORL bei Katzen: Symptome, Kosten und Lebenserwartung im Überblick

FORL (Feline Odontoklastische Resorptive Läsion) zählt neben FIP und Katzenschnupfen zu den am meisten gefürchteten Krankheiten bei Katzen. Bei FORL handelt es sich um eine schmerzhafte Zahnerkrankung, die häufig leider erst viel zu spät von Katzenhaltern entdeckt wird.

Deshalb bietet der folgende Artikel einen Überblick zu den Symptomen, der Lebenserwartung und den Kosten bei einer FORL-Erkrankung.

 

Was passiert bei FORL?

Die Krankheit FORL spielt sich im Mund der Katze ab: Zellen (Odontoklasten), deren Aufgabe es eigentlich ist, die Milchzahnwurzeln bei Jungkatzen abzubauen, werden reaktiviert und zerlöchern nach und nach die Zähne der Katze.

Zunächst wird die Zahnwurzel angegriffen und abgebaut. Da der Zahn auf Höhe des Zahnhalses abbricht, wird die Krankheit auch als „Zahnhalskaries“ bezeichnet.

Die Odontoklasten-Aktivität steigt bei Katzen ab dem 5. Lebensjahr wieder an und führt zur Zerstörung bleibender Zähne.

FORL fällt häufig erst im Endstadium auf, da die Löcher bei Katzen oft durch Zahnstein verdeckt werden.

Nicht selten mit verheerenden Folgen, denn die „Feline Odontoklastische Resorptive Läsion“ gilt als eine der schmerzhaftesten Erkrankungen bei Katzen und kann nur unter einer Vollnarkose der Katze operativ entfernt werden.

 

Häufige Symptome

FORL ist für Katzen sehr schmerzhaft, doch Katzen wissen Zahnschmerzen gut zu verbergen. Deshalb muss man sehr genau auf das Verhalten seines Stubentigers achten, um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Im Falle von FORL sind also subtile Verhaltensänderungen als Symptom zu deuten:

  • Katze umschleicht Napf: Reagiert zunächst zögerlich, wenn es Futter gibt
  • Hastiges Fressen: Schnelles, hastiges Fressen, „es hinter sich bringen“
  • Futter fallen lassen: Während dem Fressen werden einzelne Futterstücke fallen gelassen
  • Auffälligkeiten beim Kauen: Vermehrter Speichelfluss, Zähneknirschen und schiefe Kopfneigung
  • Reiben mit der Pfote über das Maul: Erkrankte Katzen versuchen den Schmerz mit der Pfote „wegzureiben“
  • Mundgeruch: Mundgeruch ist immer ein Hinweis auf eine Entzündung
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Wichtiger Hinweis: Die genannten Symptome beziehungsweise Verhaltensweisen treten erst bei heftigen Zahnschmerzen also bei einer bereits weit fortgeschrittenen FORL-Erkrankung auf. Zum Vorbeugen ist daher eine jährliche Zahnkontrolle beim Tierarzt dringend zu empfehlen.

 

Diagnose und Behandlung

Im Frühstadium der Erkrankung ist eine Diagnose nur schwer zu treffen. Eine Möglichkeit ist es, die Mundhöhle zu sondieren. Dabei werden die Zähne mit einer spitzen Sonde berührt. Bei einem erkrankten Zahn reagiert die Katze mit dem sogenannten „Chattering“, einem schmerzbedingten Zahnklappern.

Im Endstadium können nach Entfernung des Zahnsteins die durch die Krankheit verursachten Löcher vom Tierarzt mit dem bloßen Auge erkannt werden. Eine endgültige Diagnose für jeden einzelnen Zahn ist aber nur durch röntgen möglich.

Denn nur durch die Röntgenaufnahmen kann der Tierarzt das Ausmaß der Zerstörung sehen, vor allem, ob sich unter dem Zahnfleisch bereits Dentin aufgelöst hat. Das Röntgen muss unter Narkose vorgenommen werden, was entsprechende Kosten mit sich bringt.

Wird bei einem Zahn die Diagnose FORL gestellt, gilt als einzig wirksame Therapie nur das Zähne ziehen. Denn in der Regel können erkrankte Zähne nicht wiederaufgebaut werden. Um die Katze endgültig von ihren Schmerzen zu befreien, muss der betroffene Zahn samt Wurzel gezogen werden.

Die Extraktion muss der Tierarzt unter Vollnarkose vornehmen und dabei sehr gründlich vorgehen. Denn Überreste der Zahnwurzel können zu erneuten Entzündungen führen und die Katze so wieder enormen Schmerzen aussetzen.

Nachdem die Katze aus der Narkose aufwacht, kann sie von ihrem Besitzer wieder abgeholt werden und zuhause betreut werden. Bereits am Tag nach der Operation kann die Katz wieder normal – und endlich schmerzfrei – fressen.

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Mit diesen Kosten ist zu rechnen

Neben den Löchern in den Zähnen der Katze, kann FORL auch im Geldbeutel des Katzenhalters für ein ganz schönes Loch sorgen. Die Kosten bei FORL variieren je nach Schwere der Erkrankung und Zahl der betroffenen Zähne.

Die Kosten setzen sich dabei aus verschiedenen Behandlungen zusammen:

  • Zahnreinigung in Narkose
  • Röntgen in Narkose
  • Zähne ziehen in Narkose
  • Nachsorge

Die Kosten für tierärztliche Untersuchungen sind in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) festgehalten. Da die Behandlungen bei FORL alle unter Narkose stattfinden müssen, sind die Gebühren entsprechend hoch. Allein die Kosten für die Zahnreinigung in Narkose liegen bei 120 Euro.

Summiert man die Röntgenaufnahmen, das Zähne ziehen und die Nachsorge müssen Katzenhalter bei FORL mit Kosten von bis zu 500 Euro rechnen. Je mehr Zähne betroffen sind, umso teurer ist die Behandlung.

 

Lebenserwartung bei FORL

Die konkrete Ursache für das Krankheitsbild konnte bis heute nicht gefunden werden. Genauso wie es keine klaren Angaben zu der Ursache gibt, können auch keine genauen Angaben zur Lebenserwartung bei FORL gemacht werden.

Klar ist aber:

FORL ist kein Todesurteil. Katzen können nach der Diagnose gut behandelt werden – die Krankheit ist nicht per se tödlich. Nachdem der Tierarzt die angegriffenen Zähne entfernt hat, kann die Katze ein schmerzfreies und langes Leben führen. Selbst wenn alle Zähne betroffen sind, mindert dies nicht die Lebenserwartung. Auch komplett zahnlose Katzen können problemlos fressen.

 

 

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