
Zehn Tage – so lange überlebt ein Guppy im Durchschnitt in einem schlecht eingerichteten Anfängerbecken. Dabei sind Guppys als „robuste Einsteigerfische“ bekannt. Doch selbst sie halten dem Chaos oft nicht stand. Schlechte Wasserwerte, übereilte Einrichtung und falsches Futter: Die Liste der Anfängerfehler ist lang. Aber muss Aquaristik wirklich so kompliziert sein? Warum scheitern so viele, obwohl sie motiviert starten? Und welche einfachen Maßnahmen führen tatsächlich zu einem stabilen, gesunden Aquarium? Dieser Artikel liefert Antworten – und macht Mut.
Wo es bei Einsteigern am häufigsten Probleme gibt
Viele starten euphorisch. Der erste Besuch im Zoohandel, das hübsche Becken, die bunten Fische – alles wirkt so einfach. Doch kaum steht das Aquarium im Wohnzimmer, geht das Drama los: trübes Wasser, tote Pflanzen, gestresste Fische. Was ist passiert? Die Antwort liegt fast immer in der Vorbereitung – oder besser: im Fehlen derselben. Leitungswasser etwa ist für tropische Zierfische nur selten geeignet. Es enthält je nach Region zu viel Kalk, Chlor oder Schwermetalle. Dazu kommen häufig übermäßige Nährstoffe wie Nitrat oder Phosphat.
Ein oft unterschätzter Helfer in der Aquaristik ist hier die Osmoseanlage für Aquaristik. Sie filtert selbst kleinste Schadstoffe aus dem Leitungswasser und schafft eine neutrale Ausgangsbasis für die individuellen Bedürfnisse der Fische. Viele Profis setzen seit Jahren darauf – Einsteiger dagegen kennen die Technik kaum. Dabei ist sie längst nicht mehr kompliziert oder teuer, sondern ein einfacher Baustein für stabiles Wasser.
Die drei größten Wasserfallen
Klares Wasser ist nicht automatisch gutes Wasser. Genau das ist der erste Trugschluss, dem viele Anfänger aufsitzen. Nur weil ein Aquarium auf den ersten Blick sauber wirkt, bedeutet das nicht, dass seine Werte stimmen. Tatsächlich verbergen sich gefährliche Belastungen wie Ammoniak oder Nitrit oft unter der Oberfläche – unsichtbar, aber toxisch. Eine instabile biologische Filterung, falsche Bepflanzung oder zu häufiger Wasserwechsel können das Gleichgewicht massiv stören.
Der zweite große Fehler: zu viele Fische auf einmal. Viele wollen möglichst schnell „Leben“ im Becken – und überfordern das biologische System. Ein Aquarium braucht Zeit, um sich einzufahren. Mindestens drei bis vier Wochen sollten Anfänger dem Becken geben, bevor erste Tiere einziehen.
Der dritte Klassiker ist falsches Futter – zu viel, zu nährstoffreich oder einfach ungeeignet. Futterreste verrotten schnell, belasten das Wasser und fördern Algen.
Was wirklich gegen Algen hilft
Kaum etwas frustriert Anfänger so sehr wie der erste Algenbefall. Gerade war das Aquarium ein klarer Traum – jetzt wuchert grünes, braunes oder sogar schwarzes Zeug an Scheiben und Pflanzen. Der Reflex: Anti-Algen-Mittel kaufen. Doch das ist keine Lösung, sondern meist ein weiteres Problem. Denn viele dieser Mittel wirken aggressiv und töten neben Algen auch wichtige Mikroorganismen.
Stattdessen lohnt ein genauer Blick auf die Ursache. Zu viel Licht, zu viele Nährstoffe oder eine zu geringe Filterleistung können die Algenblüte begünstigen. Auch phosphathaltiges Leitungswasser ist ein häufiger Mitverursacher – ein Punkt, den eine gute Wasseraufbereitung von Anfang an in den Griff bekommen kann.
Wasser testen – aber richtig
Viele Anfänger kaufen ein Tröpfchentest-Set – und wissen dann nicht, wie sie die Ergebnisse einordnen sollen. Oder sie nutzen nur Teststreifen, die ungenau sind und oft falsche Sicherheit suggerieren. Dabei sind präzise Wasserwerte essenziell für ein funktionierendes Aquarium. Die wichtigsten Parameter: pH-Wert, Gesamthärte (GH), Karbonathärte (KH), Nitrit, Nitrat, Ammonium.
Wer seine Werte kennt, erkennt Probleme frühzeitig – bevor sie lebensgefährlich werden. Ein erhöhter Nitritwert etwa ist ein Alarmsignal: Er bedeutet, dass das biologische Gleichgewicht im Becken gestört ist. Gerade während der Einfahrphase ist dieser Wert entscheidend.