Die 7 häufigsten Krankheiten bei Hunden: Symptome und Behandlung

Die 7 häufigsten Krankheiten bei Hunden: Symptome und Behandlung

Die 7 häufigsten Krankheiten bei Hunden: Symptome und Behandlung

Hunde können die verschiedensten Krankheiten bekommen. Sei es eine Allergie, ein Wurmbefall oder ein Tumor. Nicht alle Hundekrankheiten sind gefährlich, einige hingegen sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

In diesem Beitrag erfährst Du, welches die häufigsten Krankheiten bei Hunden sind, an welchen Symptomen man sie erkennt und wie sie sich behandeln lassen.

  1. Flöhe

Ein Parasit, der Hunde sehr häufig befällt, ist der Floh. Flöhe ernähren sich vom Blut des Hundes und beginnen bereits in den ersten 48 Stunden unzählige Eier zu legen, die sich in der Umgebung des Hundes verteilen. Da sich Flöhe so schnell vermehren, kann ein Flohbefall sehr hartnäckig sein. Flöhe bei Hunden kommen sehr häufig vor, da sich die Vierbeiner die Blutsauger leicht bei Spaziergängen einfangen können. Auch im Kontakt mit anderen Hunden können Flöhe übertragen werden.

Symptome:

Ein Flohbefall lässt sich an folgenden Symptomen erkennen:

  • Häufiges Kratzen, Knabbern und Lecken des Fells
  • Hautwunden und -krusten, die durch das Kratzen entstehen
  • Schwarze Punkte im Fell
  • Unruhe, Reizbarkeit
  • Rötungen, Pusteln und Ekzeme der Haut

Zudem lassen sich Flöhe sehr leicht mit bloßem Auge erkennen. Man kämmt oder bürstet hierfür das Fell des Hundes und streift den Kamm anschließend mit einem weißen Küchenpapier ab, bis man einige der Flöhe eingefangen hat. Wenn man dann das Küchenpapier befeuchtet und sich die Partikel rot färben, kann man sich sicher sein, dass es sich um verdautes Blut und somit um Flohkot handelt.

Bleibt ein Flohbefall über einen längeren Zeitraum unbehandelt, sind verschiedene Folgeschäden möglich:

  • Haarausfall, kahle Stellen
  • Blutarmut (Anämie)
  • Eitrige Hautentzündungen
  • Glanzloses Fell, Haarbruch

Behandlung:

Um einen Flohbefall zu behandeln, können verschiedenste Antiparasitika wie Flohshampoos, Spot-Ons, Tabletten oder Sprays eingesetzt werden, die die vorhandenen Ektoparasiten innerhalb von 24 Stunden abtöten und das Tier vor einem erneuten Befall schützen. Es empfiehlt sich, zusätzlich eine Wurmkur durchzuführen, da Flöhe beim Blutsaugen oftmals den Hundebandwurm übertragen.

Wichtig ist, dass nicht nur das erkrankte Tier behandelt, sondern auch die Wohnung gründlich gereinigt wird. Denn Floheier, -larven und -puppen befinden sich nicht auf dem Hund – nur etwa 5 Prozent der Flohpopulation befinden sich auf dem befallenen Hund, der Rest verteilt sich in der Umgebung. Gründliche Hygienemaßnahmen sind daher unverzichtbar.

 

  1. Allergien

Allergien treten recht häufig bei Hunden auf. Allerdings ist es nicht immer leicht, den Auslöser einer allergischen Reaktion zu identifizieren, denn Gründe für Allergien beim Hund gibt es viele und nicht immer sind die Symptome zu unterscheiden. Das macht eine Heilung nicht immer einfach.

Allergien können entstehen

  • wenn die Haut des Hundes mit Allergenen in Kontakt gekommen ist oder
  • wenn der Hund eine aufgenommene Substanz nicht verträgt.

Auslöser können zum Beispiel Umweltbelastungen, Futter oder Parasiten sein.

Symptome:

  • Reagiert ein Hund auf etwas allergisch, wird ein starker Juckreiz ausgelöst.
  • Hundebesitzer erkennen eine Allergie bei ihrem Vierbeiner am häufigen Kratzen.
  • Durch das viele Kratzen rötet sich die Haut und
  • manchmal treten auch Verletzungen auf, die Bakterien einen Nährboden bieten können.

Behandlung:

Zeigt ein Hund eine allergische Reaktion, sollte er von einem Tierarzt untersucht werden. Es ist wichtig, dass eine genaue Diagnose gestellt wird. Je nach Allergie gibt es unterschiedliche Behandlungsmethoden.

Um beispielsweise eine Futterallergie zu therapieren, gilt es, das auslösende Allergen zu vermeiden. In manchen Fällen kommt auch eine Allergen-spezifische Immuntherapie in Frage, wobei das symptomauslösende Allergen in geringer Dosierung regelmäßig unter die Haut gespritzt wird, um das Immunsystem des Hundes zu regulieren. Zudem gibt es verschiedene antiallergische Medikamente gegen Juckreiz und allergische Hautentzündungen, die eingesetzt werden können.

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  1. Ohrenentzündungen

Ohrenentzündungen sind eine weitere häufig vorkommende Hundekrankheit. Es handelt sich dabei um eine Entzündung am äußeren Gehörgang und ggf. der Ohrmuschel. Auslöser sind meist Parasiten, Bakterien oder Pilze. Auch Getreide und Gluten können bei Hunden eine Ohrenentzündung auslösen.

Symptome:

Hat der Hund eine Ohrenentzündung, lässt sich das

  • am häufigen Kratzen an der Ohrmuschel oder
  • am Schütteln des Kopfes sowie
  • an einer schiefen Kopfstellung erkennen.
  • Auch eine Rötung der Ohrmuschel kann sichtbar sein.
  • Oftmals tritt zudem ein unangenehmer Geruch aus dem Ohr.

Behandlung:

Bemerken Hundebesitzer bei ihrem Vierbeiner die genannten Symptome, sollte der Hund schnellstmöglich von einem Tierarzt behandelt werden. Denn eine Ohrenentzündung kann sich schnell verschlimmern und dem Hund Schmerzen bereiten. Wird die Entzündung nicht rechtzeitig behandelt, kann eine Ohrenentzündung chronisch werden, was die Behandlung schwierig machen kann.

Zur Behandlung einer Ohrenentzündung wird zuerst der Gehörgang des Hundes gereinigt, um den Keimen den Nährboden zu entziehen. In der Regel wird das Ohr anschließend mit einer Salbe oder Tropfen gegen Pilze bzw. einem Antibiotikum behandelt. Mit Cortison werden Schmerzen und Juckreiz gelindert, sodass die Entzündung abheilen kann.

Wichtig ist, dass Hundebesitzer die Behandlung konsequent und ausreichend lange durchführen. Denn auch wenn die Symptome abgeklungen sind, kann es sein, dass die Entzündung noch nicht vollständig geheilt ist. Wird die Behandlung vorzeitig abgebrochen, kann die Entzündung verstärkt zurückkehren oder sogar chronisch werden.

 

  1. Diabetes mellitus

Nicht nur Menschen, auch Hunde können an Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) erkranken. Diabetes zählt sogar zur häufigsten Stoffwechselerkrankung bei Hunden. Diabetes tritt bei Hunden meist in der zweiten Lebenshälfte auf, manchmal aber auch in jüngeren Jahren. Hündinnen haben dabei ein höheres Risiko an der Zuckerkrankheit zu erkranken als Rüden. Auch bestimmte Rassen, wie zum Beispiel Golden Retriever, Dackel oder Zwergpinscher sind häufiger betroffen.

Leidet ein Hund an Diabetes, liegt das daran, dass der Körper seinen Zuckerhaushalt, also seinen Kohlenhydratstoffwechsel, nicht mehr regulieren kann. Die Folge ist ein zu hoher Blutzuckerspiegel.

Symptome

Typische Symptome für Diabetes bei Hunden sind

  • ein auffallend hoher Durst
  • häufiges Wasserlassen
  • Gewichtsverlust und
  • Energielosigkeit.

Diabetes bei Hunden muss unbedingt behandelt werden, da unbehandelt weitere Stoffwechselstörungen und Schäden der Organe auftreten können.

Behandlung

Um die überhöhten Blutzuckerwerte zu regulieren, wird dem Hund Insulin gespritzt. Der Tierarzt gibt dem Hundebesitzer hierzu genaue Anweisungen und verschreibt die individuell benötigte Menge. Meist benötigen an Diabetes erkrankte Hunde lebenslang Insulin. Zudem sollten Hundebesitzer darauf achten, dass der Hund sich ausreichend bewegt und mit speziellem Diätfuttermittel zur Regulierung der Glucoseversorgung gefüttert wird.

 

  1. Hüftgelenksdysplasie

Die Hüftgelenkdysplasie ist eine Fehlentwicklung der Gelenke, die meist genetisch bedingt ist und recht häufig bei Hunden vorkommt. Aber auch andere Faktoren, wie eine falsche Ernährung und Haltung können die Entstehung einer Hüftgelenkdysplasie begünstigen.

Symptome

Die Symptome sind abhängig vom Alter des Hundes und dem Fortschritt der Krankheit. Meist leidet der betroffene Hund unter

  • ständigen Schmerzen und
  • zunehmender Unbeweglichkeit, insbesondere in den Hinterbeinen, sodass der Hund nicht weit laufen möchte, sich oft hinsetzt oder eine instabile Laufweise zeigt.
  • Oftmals knirschen und knacken auch die Gelenke.
  • Die Unbeweglichkeit kann in manchen Fällen stark zunehmen und zu Lahmheit führen.

Behandlung

Wurde nach einer gründlichen Untersuchung durch den Tierarzt eine Hüftdysplasie diagnostiziert, wird je nach Schweregrad der Erkrankung entschieden, ob eine konservative Behandlung ausreicht, oder ob ein chirurgischer Eingriff erfolgen muss.

Bei weniger schweren Fällen kann bereits ein gelenkschonender Alltag die Lebensqualität verbessern. Gegebenenfalls werden schmerz- und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt. Mit einem individuellen Bewegungsprogramm können gezielt der Muskelaufbau und die Schmerzlinderung gefördert werden. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, kommt eine operative Behandlung der Hüfte infrage.

 

  1. Zecken

Hunde werden deutlich häufiger von Zecken befallen als Menschen, zudem werden dabei oftmals Viren, Bakterien und gefährliche Einzeller auf die Vierbeiner übertragen. Besonders häufig übertragen die blutsaugenden Parasiten die vier Infektionskrankheiten Anaplasmose, Babesiose, FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Lyme-Borreliose auf Hunde.

Allerdings ist nicht jede Zecke mit einem gefährlichen Krankheitserreger infiziert und auch nicht immer breiten sich die Erreger im Körper aus. In manchen Regionen ist die Anzahl der infizierten Zecken jedoch höher als in anderen. Hundebesitzer können sich bei einem Tierarzt informieren, welche Krankheiten in ihrer Region besonders häufig vorkommen.

Nach einem Spaziergang sollten Hundebesitzer ihren Hund genau auf Zecken untersuchen und diese schnellstmöglich entfernen, um das Risiko einer Infektion zu mindern.

Symptome:

Hat eine Zecke Krankheitserreger auf einen Hund übertragen, können folgende Symptomen auftreten:

  • Appetitlosigkeit
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • Fieber
  • Bewegungsverlust
  • Gelenkentzündungen und Lahmheiten
  • Blutungen aus Körperöffnungen
  • Schwellung der Lymphknoten
  • Nierenentzündung (tritt häufig bei Golden Retrievern, Labrador Retrievern und Berner Sennenhunden auf)
  • Atemnot, schweres Atmen

Vermuten Hundebesitzer eine Infektion, sollte der Vierbeiner zum Tierarzt gebracht werden, um den Erreger mit einer Gewebeprobe nachzuweisen, die an der Stelle des Zeckenstichs abgenommen wird.

Behandlung:

Um durch Zecken übertragene Krankheiten zu behandeln werden verschiedene Antibiotika eingesetzt (für etwa vier Wochen). Eine deutliche Besserung der Symptome stellt sich bereits kurz nach Behandlungsbeginn ein. In manchen Fällen werden die Krankheitserreger jedoch nicht komplett beseitigt. Insbesondere dann, wenn die Krankheit bereits chronisch ist, kommt es zu Rückfällen. In diesem Fall müssen die Symptome mit einem zusätzlichen Entzündungshemmer gelindert werden.

Um Hunde vor Zeckenbissen zu schützen, sollten Halsbänder, Kautabletten oder Spot-on Präparate (Auftropf-Lösungen) eingesetzt werden.

 

  1. Tumore

Leider sind Tumore keine Seltenheit bei Hunden. Krebs ist tatsächlich die häufigste Todesursache bei Hunden. Doch wird die Erkrankung rechtzeitig erkannt, kann das Hundeleben deutlich verlängert und das Wohlbefinden verbessert werden. Häufig sind es mehrere Faktoren, die die Entstehung von Krebs verursachen, wie unter anderem die erbliche Veranlagung, ein höheres Alter, Infektionen, Übergewicht oder chronische Entzündungen.

Um Tumorzellen frühzeitig zu erkennen, sollten Hundebesitzer regelmäßig die gesamte Körperoberfläche ihres Vierbeiners auf Veränderungen wie Knötchen oder wunde Stellen abtasten.

Symptome:

Bei folgenden Symptomen sollte der Hund von einem Tierarzt untersucht werden:

  • Nicht abheilende Schwellungen
  • Schlecht heilende Wunden
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust oder ungewöhnliche Gewichtszunahme
  • Abgeschlagenheit, Bewegungsunlust
  • Veränderungen im Maul, wie blasses Zahnfleisch
  • Schlechter Geruch aus Maul, Ohren, Nase oder Analbereich
  • Kurzatmigkeit, Husten, starkes Hecheln
  • Häufiger Durchfall, Erbrechen (auch blutig)
  • Verhaltensveränderungen

Bitte beachten: Die genannten Symptome deuten nichts zwangsweise auf Krebs/ einen Tumor hin, sondern können auch weitaus harmlosere Ursachen haben. Gerade bei älteren Hunden treten fast immer ein oder mehrere dieser Symptome auf. Bei ernstem Verdacht kann ein Tierarzt Sicherheit geben und gegebenenfalls eine passende Therapieform für die Tumorerkrankung finden.

Behandlung:

Um Hunde bei der Genesung zu unterstützen, gibt es im Grunde drei verschiedene Therapieformen:

  • Eine chirurgische Entfernung des Tumors
  • eine Chemotherapie oder
  • Immuntherapie.

Welche Therapieform sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Krebsart, dem Stadium der Erkrankung und der allgemeinen Verfassung des Hundes. In manchen Fällen werden die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten auch miteinander kombiniert.

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Über Maike 215 Artikel
Maike ist eine leidenschaftliche Tierliebhaberin. Mit einem Hintergrund in Veterinärmedizin und Tierverhalten verbindet sie Fachwissen mit Empathie, um Tierbesitzern zu helfen, ihre geliebten Gefährten bestmöglich zu versorgen. Ihre Liebe zu Tieren spiegelt sich in ihren einfühlsamen und fundierten Artikeln wider, die klare Informationen und praktische Ratschläge bieten. Mit ihrer Erfahrung und ihrem Engagement ist sie eine wertvolle Bereicherung für das Team von Haustiere-heute.de und eine verlässliche Quelle für alle, die das Beste für ihre pelzigen Freunde wollen.