Akupunktur bei Tieren: Ein Ratgeber rund um die heilenden Nadeln
Kein Tierbesitzer möchte sein Haustier leiden sehen. Wenn die klassische Schulmedizin an ihre Grenzen stößt, nutzen viele Halter die Möglichkeit der Alternativmedizin. Ohne Chemie, dafür mit Nadeln: Was die Akupunktur bei Tieren bewirkt und wie man diese traditionelle Medizin aus Fernost erlernen kann, ist in nachfolgendem Ratgeber zu lesen.
Was ist Akupunktur überhaupt?
Bei der Akupunktur handelt es sich um einen wesentlichen Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Im Rahmen der Behandlung werden feine Nadeln in bestimmte Stellen am Körper gestochen. Dabei handelt es sich um die Akupunkturpunkte, um gegen verschiedene Beschwerden vorzugehen. Einige Beschwerden lassen sich heilen, andere lindern. Tiere besitzen diese Akupunkturpunkte ebenfalls, weshalb die Behandlung auch bei Hund, Katze, Pferd & Co. durchgeführt werden kann.
Welche Tiere können mit der Tierakupunktur behandelt werden?
Grundsätzlich kann die Akupunktur immer angewandt werden, richtet sich aber speziell an Tiere, die sich anfassen und dementsprechend untersuchen beziehungsweise behandeln lassen. Traditionell kommt die Tier Akupunktur insbesondere bei Hunden und Pferden zum Einsatz. Aber auch Katzen, kleine Nagetiere und Vögel tolerieren die Tierakupunktur in der Regel sehr gut. Erstmalig wurde die Tier Akupunktur 1300 vor Chr. Erwähnt, was bedeutet, dass es sich um eine mehr als 3.000 Jahre alte Therapieform handelt. Sie gehört damit zu den ältesten der Welt.
Tier Akupunktur beim Hund: So wird der Vierbeiner wieder gesund
Die Tier Akupunktur kann grundsätzlich bei jeder Krankheit als Unterstützung zur klassischen Schulmedizin angewandt werden. Zahlreiche Erkrankungen entwickeln sich beim Hund aufgrund von immunbedingten und energetischen Schwächen des Körpers. Mittels Tierakupunktur können diese Schwächen ausgeglichen werden, damit sich die Problematik nach einiger Zeit nicht erneut einstellt. Die meisten Halter lassen ihren Hund bei Arthrose und anderen Beschwerden des Bewegungsapparates mit der Tier Akupunktur behandeln. Bei der Arthrose handelt es sich um eine Krankheit, welche zu Knochenveränderungen führt, die häufig mit Schmerzmitteln behandelt werden. Der Hund nimmt die Veränderungen dadurch zwar nicht mehr wahr, bewegt sich aber weiter wie bisher. Dies hat zur Folge, dass die Arthrose immer schlimmer wird, die Schmerztabletten aber irgendwann keine Wirkung mehr zeigen. Mit der Akupunktur wird nicht nur der Schmerz bekämpft. Auch die Veränderungen am Knochen sollen damit aufgehalten werden. Die Akupunktur beim Hund ist aber auch bei anderen Erkrankungen und Beschwerden sinnvoll:
- Gastrointestinale Beschwerden
- wiederkehrende Entzündungen
- Inkontinenz
- Allergien
- Ängste z.B. vor dem Autofahren
- gewisse Verhaltensprobleme
Warum die Akupunktur auch bei Pferden eingesetzt wird
Ein intakter Bewegungsapparat ist für das Pferd besonders wichtig. Ist dieser gestört, kann die Tier Akupunktur Abhilfe schaffen. Zum Beispiel, wenn das Pferd den Sprung verweigert oder die Hinterhand nicht mehr richtig unter dem Körper fußt. Die Akupunktur kann in diesen Fällen dafür sorgen, dass die Bewegungsstörung mit nur einer Nadel gelöst wird. In der Sattellage werden beim Pferd häufig Rückenschmerzen diagnostiziert, wenn sich das Tier schon beim Satteln oder beim Aufsitzen widerspenstig verhält. Auch wenn sich das Pferd schlecht stellen lässt, Probleme mit der Biegung nach links oder rechts zu beobachten sind oder die Schulter nicht mehr frei ist. Bei sämtlichen Einschränkungen kann die Behandlung mit Akupunkturnadeln für Linderung oder sogar Heilung sorgen. Das gilt auch für zahlreiche andere Probleme wie zum Beispiel:
- Fruchtbarkeitsstörungen
- Ödeme
- Kotwasser
- Magenschmerzen etc.
Und zwar unabhängig davon, ob es sich um ein Pferd, ein Pony oder ein Kaltblut handelt. Selbst, wenn der Hengst nicht mehr aufspringen will, können die Nadeln der Akupunktur helfen. Die chinesische Therapieform zielt aber auch auf psychische Probleme beim Pferd ab, welche auftreten können, wenn das Tier umziehen oder einen langjährigen Freund verlassen musste. Selbst in der Krebstherapie und nach Unfällen wird die Akupunktur unterstützend angewandt.
Wie beinhaltet die Tierakupunktur Ausbildung?
Du gehst in der Tierakupunktur Ausbildung auf geschichtlichen Exkurs in die Traditionelle Chinesische Medizin, lernst die topografische Lagebschreibung der Akupunkturpunkte kennen und lernst das System der zwölf paarigen Merdiane kennen. Außerdem konfrontierst du dich in der Ausbildung mit Wirksamkeit der Therapieform, welche wissenschaftlich erklärt und nachgewiesen wurde. Aber auch Disharmoniemuster, Organbeziehungen und das De-Qi-Nadelungsgefühl gehören dazu. Die praktischen Nadelungsübungen werden mit dem Wissen über Stichtechnik, Desinfektion und Nadelmaterial kombiniert u.v.m.
Welche Voraussetzungen gibt es für die Tierakupunktur Ausbildung?
- Ausgeprägte visuelle Fähigkeiten
- Manuelle Fähigkeiten
- Intuitive Wahrnehmung
- Empathischer Umgang mit Tieren
- Fundierte Kenntnisse der Anatomie
Wie lange dauert die Ausbildung?
Bei der Tierakupunktur Ausbildung handelt es sich um einen Fernlehrgang, der in der Regel 30 Monate dauert. Allerdings sind auch individuelle Absprachen möglich.
Was kostet die Ausbildung?
Die Kosten variieren und sind von Anbieter zu Anbieter sehr unterschiedlich. In der Regel musst du hier mit einer Gebühr von rund 2.000 EUR rechnen.
Was „ist“ man danach?
Sobald du die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hast und das Zertifikat in den Händen hältst, darfst du dich als Tierakupunkteur bezeichnen und mit einem Einstiegsgehalt von 2.100 EUR rechnen.